IT-Strategie: „Alles aus einer Hand“ vs „das Beste aus jedem Bereich
20.01.2021 //Bei der Auswahl Ihrer Business-Software ist die grundsätzliche IT-Strategie die Basis. Vielleicht fragen Sie sich auch: Setze ich als Unternehmen auf eine komplette Suite-Anwendung und quasi „Alles aus einer Hand“? Oder wähle ich für jeden Bereich die beste Lösung im Sinne des Best-of-Breed-Ansatzes? Bei solchen strategischen Fragen gibt es wie immer kein universelles Richtig oder Falsch. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile. Als Unternehmen müssen Sie für sich die grössten Vorteile erkennen. Wir beleuchten beide Ansätze genauer und zeigen Ihnen, auf was Sie achten müssen
Suite – Alles aus einer Hand
Der Suite-Ansatz, bekannt von Konzernen wie SAP und Microsoft, setzt auf eine ganzheitliche Lösung für alle Belange. Der grosse Vorteil einer umfangreichen Lösung liegt darin, dass das höhere Einkaufsvolumen für die einzelnen Lieferanten die Verhandlungsposition stärken kann. Zudem sind weniger Schnittstellen und weniger lieferantenseitige Ansprechpartner notwendig, sofern direkt mit dem Hersteller zusammengearbeitet wird. Auch ist die Benutzeroberfläche einheitlich für alle Funktionsbereiche. Ein solcher Ansatz ist jedoch vergleichsweise teuer und Sie kaufen Funktionen ein, die Sie vielleicht gar nicht benötigen.
Best-of-Breed – das Beste aus jedem Funktionsbereich
Mit dieser Strategie setzen Sie auf Modularität. Sie kombinieren für jeden Geschäftszweck die am besten passende Softwareanwendungen verschiedener Hersteller. Durch entsprechende Integrationen der einzelnen Speziallösungen z.B. Buchhaltungssoftware, DMS und CMR, entsteht eine durchgängige, flexible Systemlandschaft. Es ergeben sich folgende Vorteile:
- Höhere Flexibilität einzelne Funktionsbereiche zu erneuern oder ganz auszutauschen.
- Es muss nur so viel Funktionalität eingekauft und finanziert werden, die effektiv benötigt wird.
- Auf die jeweiligen Bereiche spezialisierte Hersteller, die sich voll und ganz dem jeweiligen Themenbereich widmen.
- Es lassen sich Anwendungen von Kunden verbinden, was gerade im Treuhandkontext sehr wichtig ist.
- Die Abhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten ist wesentlich kleiner.
Zudem ist die Integration von Drittlösungen, sollte der Hersteller einen Bereich nicht abdecken, bei offenen Systemen wesentlich einfacher.
Darauf sollten Sie achten
Wenn Sie sich für den Best-of-Breed Ansatz entscheiden, ist es wichtig die Integrationsfähigkeit der jeweiligen Softwarepakete näher zu beleuchten. Software wird über definierte Schnittstellen miteinander verbunden. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen File-Schnittstellen und Schnittstellen auf der Anwendungsschicht.
File-Schnittstellen werden heute mittels XML umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Auszeichnungssprache. Diese wird zur Darstellung hierarchisch strukturierter Daten genutzt und ist von Maschinen und auch von Menschen lesbar. Ältere Varianten der File-Schnittstelle wie z.B. CSV genügen den heutigen Ansprüchen oftmals nicht mehr vollumfänglich.
Eine Integration auf der Anwendungsschicht ist anzustreben, sofern dies möglich ist. Anwendungen stellen heute oftmals über sogenannte Application Programming Interfaces (API) eine Programmierschnittstelle zur Verfügung, die öffentlich dokumentiert ist. Das erlaubt Herstellern von Drittprodukten eine Software in die eigene zu integrieren (beispielsweise ein ERP oder eine Branchenlösung, das/die über keine eigene FIBU verfügt). Bei der Auswahl unserer Softwarelösungen achten wir streng darauf, dass diese „offen“ für Anbindungen sind. So sind zum Beispiel alle Topal-Anwendungen dank der offenen Schnittstellen sehr gut integrierbar.
Unter Nutzung der Verfügbaren Schnittstellen lässt sich ein Gesamtsystem herstellen, welches die Bedürfnisse einer Firma optimal abdeckt. Es lassen sich auch die Kunden in die Prozesse einbinden. Gerade in der Treuhandbranche ist dies von zentraler Bedeutung. So sollten zum Beispiel Transaktionen, die in Drittsystemen der Treuhandmandanten erzeugt werden, automatisch im Buchhaltungsprogramm der Treuhandfirma verbucht werden. So lassen sich durchgängige, digitale Prozesse umsetzen, die Mehrwerte für die Treuhandfirma und deren Mandanten bringen.
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