Blockchain – ein digitales Transaktions Register & Basis für Smart Contracts

26.05.2020 // Sacha Briggen

Die Blockchain Technologie ist heutzutage aus der Medienberichtserstattung kaum weg zu denken – bekanntester Vertreter ist nach wie vor der Bitcoin (über Bitcoins & Kryptowährung haben wir bereits einen Artikel veröffentlicht). Zwischenzeitlich wurden zahlreiche weitere Anwendungsfelder, wie unter anderem Smart Contracts, entwickelt. Doch was ist eine Blockchain? Wir erklären Ihnen das gerne in diesem Blog.

Blockchain als technologische Basis für Smart Contracts
Vereinfacht ausgedrückt kann eine Blockchain als eine Aneinanderreihung von Datensätzen bezeichnet werden, die in Blöcken zusammengefasst und miteinander verknüpft sind. Dies geschieht nicht zentral wie beim klassischen Internet über einen oder wenige zentrale Server, sondern über ein dezentrales und verteiltes Netzwerk, das aus verschiedenen Akteuren besteht. Allesamt tragen dazu bei, dass die «Blockchain» und das Peer-to-Peer-Netzwerk fortbestehen. Durch diese verteilte Struktur ist das System besonders gut gegen Angriffe und Ausfälle geschützt, da jeder Teilnehmer ersetzbar ist, ohne dass es zu Datenverlusten kommt. Darüber hinaus ist die Blockchain ein riesiges Transaktionsregister – das heisst sie zeichnet auf, was zu welchem Zeitpunkt wem gehört. Aufgrund der Verschlüsselungstechnik und der dezentralen und verteilten Struktur ist es bis heute nicht möglich, einmal gesicherte Daten nachträglich abzuändern oder zu löschen. Zudem kann zu jeder Zeit nachgeprüft werden, zu welchem Zeitpunkt welche Transaktion auf der entsprechenden Blockchain gespeichert wurde. Jedem Teilnehmer einer Blockchain wird eine Pseudoidentität in Form einer Adresse zugewiesen, die aus einer Abfolge von Buchstaben und Zahlen besteht.

Blockchain als digitales Transaktions-Register

Mithilfe der Blockchain können Vermögenswerte nicht nur geschaffen und verschoben werden, sondern auch Handel betrieben und Unternehmensfinanzierungen getätigt werden (siehe gelber Kasten). Jede mögliche Transaktion ist in der Blockchain möglich und es liegt nahe, dass mittels dieser Technologie digitale Verträge, sogenannte Smart Contracts, auf- und umgesetzt werden. Die eigentliche konzeptionelle Innovation der öffentlichen und transparenten Blockchain-Technologie ist die Überwindung des Vertrauensaspektes, der im Wirtschaftsleben eine zentrale Rolle einnimmt.

Vielfältige Einsatzgebiete für Smart Contracts

Überall wo digitale Güter ausgetauscht, oder digitale Transaktionen durchgeführt werden, können Smart Contracts eingesetzt werden. Die Einsatzgebiete von Transaktionen sind vielfältig, doch häufig finden Smart Contracts Anwendung bei der automatischen Durchführung von Zahlungen, die zu bestimmten Bedingungen durchgeführt werden. Vorteil von digitalen Verträgen in der Blockchain ist, dass die Vertragsbedingungen für alle betroffenen Seiten transparent und unveränderbar festgelegt werden – und das ganz ohne Einschaltung einer dritten Partei, die als Intermediär zwischen den Parteien fungiert. Sie fungieren quasi als „digitaler Treuhänder“ (ohne Rechtspersönlichkeit). Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Transaktionen sind Immobilien (Grundbücher), Handelsregister, bis hin zu Schmuck oder Abwicklung x-beliebiger Verträge z.B. Miet- und Arbeitsverträge, Werks- und Dienstleistungsverträge.

Im nächsten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit der Frage, ob es tatsächlich möglich ist, dass Treuhänder durch diese neuen Technologien „ersetzt“ werden können oder ob diese eher spannende neue Potentiale für die Treuhandbranche bergen. Bleiben Sie gespannt!